Die Italiener bescheissen schon wieder!
Sich mit dem italienischen Fußball beschäftigen ist in letzter Zeit wie ein schwerer Verkehrsunfall. Es ist grausam, aber man kann auch nicht wirklich weggucken.
Während in Rom gerade erst der Prozess gegen den ehemaligen Sportdirektor von Juventus Turin, Luciano Moggi begonnen hat, bei dem unter anderem auch sein Sohn Alessandro, sowie der Sohn vom Startrainer Marcello Lippi wegen illegaler Praktiken der Spielervermittlungsagentur GEA vor Gericht stehen (ihnen werden Gewalt und Einschüchterungsaktionen gegen einige Spieler sowie Verletzung der Wettbewerbsregeln vorgeworfen), bahnt sich bereits der nächste Skandal an. Mal wieder mittendrin, natürlich der AC Milan, welch Überraschung! Aber auch Inter Mailand, das den Titel 2006 noch im Zuge des Skandals am runden Tisch zugesprochen bekam, ist diesmal im Visier der Staatsanwaltschaft.
Der Mailänder Staatsanwalt Carlo Nocerino wirft den Verantwortlichen beider Top-Clubs vor, die Liga-Lizenzen der Clubs für die Saison 2005/2006 mit Hilfe von Bilanzmanipulationen erschlichen zu haben. Nach einer nun bevorstehenden Anklage und einer möglichen Verurteilung vor einem Zivilgericht drohe Inter vom Fußball-Verband die Aberkennung des Meistertitels 2006 und beiden Clubs hohe Strafen bis hin zum Zwangsabstieg, berichtete die "La Gazzetta dello Sport" heute.
Die Staatsanwaltschaft behauptet laut "La Gazzetta", beide Clubs hätten durch überhöhte Spielerwerte Bilanz-Defizite im großen Stil künstlich ausgeglichen. Dabei hätten sie untereinander und im Austausch mit anderen Vereinen Spieler zu völlig überhöhten Werten transferiert.
So habe Inter im Sommer 2003 Matteo Giordano für drei Millionen Euro an Milan verkauft. Dessen realistischer Wert habe aber nur bei knapp 300.000 Euro gelegen und Inter eine um 2,7 Millionen Euro überhöhte Einnahme in der Bilanz verbuchen können. Für die kaufenden Clubs hätten sich überhöhte Preise ebenfalls gerechnet, da kein Geld floss, sondern eigene Spieler für die Neuzugänge eingetauscht wurden. Deren Werte seien ebenfalls überhöht gewesen, so dass dem zum überhöhten Preis kaufenden Club dennoch kein Minus in der Bilanz entstand.
Meine Güte, wenn die italienischen Mannschaften auf dem Platz nur halb so kreativ wären wie im Bescheissen, dann würde in der Serie A richtig schöner Fußball gespielt.
"Ohne diese Bilanz-Operationen hätten die Clubs nicht die Bedingungen für den Erhalt der Spiellizenz 2005/2006 erfüllt", schreibe die Staatsanwaltschaft in ihrem Abschlussbericht. Aber hauptsache mit Millionen und Abermillionen jedes Jahr bei den Spielertransfers um sich schmeißen...hauptsache völlig irrsinnige Gehälter bezahlen...
Aber leider wissen wir alle wie das wieder ausgehen wird. Inter wird erst verurteilt, dann wird 159 Mal in Berufung gegangen, bis der Richter endlich die Summe akzept...äh, sein mildes Urteil spricht. Der AC Mailand hat Berlusconi. Bevor die irgendwie bluten wird das Recht in Italien komplett abgeschafft.
Es ist nicht mehr lustig! Wann zieht eigentlich die UEFA mal Konsequenzen? Die Rechtsprechung in Italien ist offensichtlich nicht in der Lage das Problem zu lösen. Ich denke 5 Jahre Ausschluß aus allen europäischen Wettbewerben würde doch ein wenig mehr zum Nachdenken anregen, als ein Urteil, welches solange zurechtgebogen wird, bis es ernsthaft keinem mehr weh tut. Außer dem Fußballfan, der gar nicht soviel essen kann wie er kotzen möchte, während er zusehen muß wie sein Sport in den korrupten Dreck gezogen wird.
© 2007 Traumtorschuetze / Foto: paperoga used under Creative Commons License / Quelle: n-tv.de
Labels: bescheissen, Betrug, Fußball, Italiener, Juventus, Moggi
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